Ein Kernpunkt der Affiliate TactixX 2014 war die Monetarisierung eigener Affiliate-Projekte. Die Herausforderungen der gerechten Vergütung anhand der Customer Journey sind bekannt, Lösungen noch lange nicht in Sicht. Im Search-Roundtable sprach Andre Alpar (AKM3) an, dass zahlreiche Advertiser gesprächsbereit wären, wenn es um alternative Vergütungsformen (z.B. CPC statt CPO) gehen würde. Dem stimme ich als Advertiser gerne zu. Zahlreiche Argumente für einen erfolgreichen Gesprächsverlauf aus Publishersicht, lieferte Andre gemeinsam mit Marcus Tober (Searchmetrics), Thomas Mindnich (ITam) und Marcus Tandler (Onpage.org) im Panel mit Moderator Stefan Fischerländer (Gipfelstolz). Hier zusammengefasst ein paar Facts in chronologischer Reihenfolge, wie ich sie mir mitgenommen habe:
- Adwords (bzw. publisherseitig das Pendant Adsense) ist rentabler als Affiliatevergütung auf Last-Cookie-Basis, d.h. die Entscheidung über die Monetarisierung sollte im Voraus getroffen werden. Wenn man z.B. ein Projekt aufbauen will, das weiter weg vom Conversionprozess liegt, wären Affiliate-Vergütungen auf Last-Cookie-Basis nicht die optimale Monetarisierungsform (Thomas Mindnich)
- Bei der Konzentration auf „Informational Queries“ als Trafficquelle ist klar, dass CPO nicht optimal ist (Andre Alpar)
- Toolbars, Gutschein- und Cashbackseiten, etc. am Ende der Customer Journey sind das Problem beim CPO-Modell (Marcus Tandler)
- Der schnell monetarisierbare Bereich in Suchmaschinen wurde immer kleiner. Informationsorientierung, um Stammuser zu generieren, ist die Zukunft (Marcus Tober)
- Kurze Seitenverweildauer, durch direkte Weiterleitung, ist für Google ein Zeichen für eine Thin-Affiliate-Website. Ebenfalls sind von außen manipulierte Domains (z.B. durch Links) langfristig für Google irrelevant (Marcus Tandler)
- On-/Offpage-SEO ermöglicht schnell in den Suchergebnissen aufzusteigen, aber ohne Informationsgehalt (mit schnellem Weiterleiten) bleiben die Rankings nicht lange erhalten (Andre Alpar)
- Stelle dein Projekt als Brand dar, eine Check24 oder ein Idealo investieren in Branding, deshalb bleiben die Rankings oben (Marcus Tober)
- Linkbuilding klappt noch immer, aber nur bis zur Startseite. Ab dann muss ein Webprojekt besser sein, als die anderen und den Besucher länger halten (Marcus Tandler)
- Linkmarktplätze sind tot – hohe Qualität zu entsprechenden Preisen funktioniert noch immer (Andre Alpar)
- Links müssen heute Traffic bringen (Marcus Tandler)
Während dem Panel fielen noch einige interessante Aspekte mehr. Wer die genannten Punkte für seine Affiliate-Projekte beachtet, kann langfristig eine Rolle im Kaufentscheidungsprozess des Kunden spielen – und hat damit eine solide Grundlage für Vergütungs-Verhandlungen mit dem Advertiser. Schon während dem Panel fiel mir ein Video von Bob Rains aus dem Jahr 2008 ein: „Bob Rains on how to become a Super Affiliate“. Gleich der 1. Punkt trifft auch 6 Jahre später noch voll ins Schwarze: „Build your own Brand! The World is sick and tired of Thin Affiliate Sites.“ Recht hat er!
+1 für den guten Artikel!